„Energiewende und Netzausbau in der Region Neckar-Alb“
TraVerNA: Gemeinsam für eine starke Energiezukunft in der Region 
In der Region Neckar-Alb nimmt die Energiewende Fahrt auf: Der Ausbau von Wind- und Solarenergie wird auf gesetzlich festgelegten Flächen konkret geplant. Damit der erzeugte Strom auch zuverlässig genutzt werden kann, braucht es leistungsfähige Netze, moderne Speicher und neue Infrastrukturen wie Umspannwerke und Wasserstoffanlagen. Zugleich steigt der Energiebedarf – etwa durch mehr E-Mobilität und Wärmepumpen. Die Netze BW und TransnetBW arbeiten daher daran, ihre Netze frühzeitig zu planen und auszubauen. Voraussetzung für die Umsetzung sind geeignete Standorte und Trassen, effiziente Genehmigungsverfahren und Akzeptanz vor Ort.
Um all das besser zu koordinieren, haben sich zentrale regionale Akteure – darunter der Regionalverband Neckar-Alb, das Regierungspräsidium Tübingen, die drei Landkreise und deren Energie- und Klimaschutzagenturen, Kommunen sowie die beiden Netzbetreiber – unter dem Namen TraVerNA zusammengeschlossen. Der Begriff steht für „Transformation und Vernetzung der notwendigen Prozesse rund um die Energiewende Neckar-Alb“. Ziel ist es, Planungen frühzeitig abzustimmen, Verfahren zu beschleunigen und die Energiewende gemeinsam erfolgreich zu gestalten.
Am 3. Juli 2025 haben die Partner ein gemeinsames Memorandum of Understanding unterzeichnet. Der neue Schulterschluss soll als Vorbild für andere Regionen dienen – und die Energiezukunft in Baden-Württemberg aktiv mitgestalten.
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„Das Regierungspräsidium Tübingen unterstützt den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit dem gesamten Know-How einer Mittelbehörde. Wir leisten als Verwaltung einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende. Mit umfangreicher Fachexpertise unterstützt das Regierungspräsidium eine effiziente und lösungsorientierte Durchführung der Verfahren. Das Projekt TraVerNA ist wichtig, da eine enge Zusammenarbeit und das Verständnis für die Arbeit der anderen Akteure essenziell für effiziente Prozesse und einen zügigen Netzausbau sind.“ Klaus Tappeser, Regierungspräsident Regierungspräsidium Tübingen
Das Regierungspräsidium Tübingen führt als Mittelbehörde Genehmigungsverfahren im Rahmen seiner Zuständigkeiten durch und unterstützt die Energiewende sowie den notwendigen Netzausbau. Es verfügt zudem mit der Stabsstelle Energiewende, Windenergie und Klimaschutz über eine zentrale Anlaufstelle für die Themen Energie und Klimaschutz. Die Stabsstelle hat eine wichtige Vermittlerrolle zwischen den verschiedenen Fachthemen und den beteiligten Behörden, Regionalverbänden, Kommunen sowie den Projektträgern und Antragstellern.
„Es ist wichtig, dass innerhalb der Flächen, die der Regionalverband Neckar-Alb für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Regionalplan festschreibt, die Umsetzung von Wind- bzw. Solarenergie-Projekten auch tatsächlich möglich ist. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, den erforderlichen Netzausbau in der Region mit unseren planerischen Möglichkeiten bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen.“ Eugen Höschele, Verbandsvorsitzender Regionalverband Neckar-Alb
Der Regionalverband Neckar-Alb sichert als Planungsträger nicht nur Flächen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region, sondern auch für die Netzinfrastruktur. Als kommunal verfasster Verband kann er die Netzbetreiber dabei unterstützen, geeignete Standorte für den Ausbau der Netzinfrastruktur zu finden. Das Zusammendenken des Ausbaus Erneuerbarer Energien sowie der gleichzeitig benötigten Netzinfrastruktur sorgt für effizientere Planungs- und Umsetzungsabläufe und spar dadurch wichtige Ressourcen.
„Im Landkreis Reutlingen stimmen sich Kommunen und Kreis seit Jahren zum Ausbau der Erneuerbaren Energien intensiv und frühzeitig ab. Wir haben in der Region auf der mittleren Schwäbischen Alb zudem einen Ausbauschwerpunkt für die Windenergie. Schon frühzeitig haben wir uns daher gemeinsam mit Regierungspräsidium, Regionalverband und Klimaschutzagentur um die Perspektiven des Netzausbaus gekümmert. Daraus ist TraVerNA entstanden und ich freue mich deshalb umso mehr, heute die gemeinsame Absichtserklärung mit auf den Weg gebracht zu haben.“ Dr. Ulrich Fiedler, Landrat Landkreis Reutlingen.
Der Landkreis Reutlingen gilt mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb bundesweit als Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Er setzt sich seit vielen Jahren aktiv für den Klimaschutz ein und wurde dafür 2021 mit dem European Energy Award® in Gold ausgezeichnet. Der Landkreis unterstützt die Energiewende unter anderem durch die zügige Genehmigung von Erneuerbaren-Energie-Anlagen, durch einen intensiven Netzausbaudialog, durch die Förderung von Nahverkehr und nachhaltiger Mobilität und durch den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft.
„Der Regionalverband Neckar-Alb bringt mit seiner Initiative über TraVerNa relevante Akteure des regionalen Energie-Ökosystems zusammen. Alle Beteiligten eint der Wille, die Energiewende mit gestalten zu wollen. Dieser Wille muss nun mit Leben gefüllt werden.“
Dr. Daniela Hüttig, Erste Landesbeamtin des Landkreises Tübingen
Der Ausbau von Energiespeichern ist ein wichtiger Baustein, um die Energie entsprechend der regionalen Bedarfe des zukünftigen Energiesystems unabhängig von der Witterung und Tageszeit sicherzustellen. Beispielsweise kann Grüner Wasserstoff über längere Zeit gespeichert und als nachhaltiger Energieträger weiterentwickeln werden. Der Landkreis Tübingen engagiert sich gemeinsam mit dem Landkreis Reutlingen seit vier Jahren im Verein H2-Wandel - Modellregion grüner Wasserstoff in Baden-Württemberg -sowie im regionalen Wasserstoffnetzwerk Hy-NATuRe. Zudem bringt sich der Landkreis Tübingen als ein Akteur im Netzwerk TraVerNA mit seinen fachlichen Verantwortlichkeiten bei den Genehmigungsprozessen ein.
„Die Energiewende können wir nur gemeinsam gestalten. Das Umspannwerk hier in Burladingen zeigt eindrucksvoll, welche innovativen Lösungen im Zuge der Transformation möglich sind. Als Zollernalbkreis wollen wir daher unseren Beitrag leisten, um den Prozess bestmöglich zu unterstützen.“ Günther Martin Pauli, Landrat Zollernalbkreis.
Auch das Landratsamt Zollernalbkreis ist mit den Fachbereichen der unteren Baurechtsbehörde und der unteren Immissionsschutzbehörde sehr vielschichtig unterwegs und bedient die unterschiedlichsten Felder der Energiewende. Aktuell stehen Windkraftanlagen auf den Gemeindegebieten von Burladingen, Winterlingen, Straßberg, Rangendingen, Grosselfingen. Ebenso sind eine ganze Reihe von Anfragen zu Batteriespeicheranlagen, Freiflächen-PV-Anlagen und einer Biomüllvergärungsanlage und dem Ausbau einer großen Biogasanlage in der Bearbeitungspipeline. Der Landkreis unterstützt die Antragsteller und setzt sich auch weiterhin im Rahmen der geltenden Gesetze dafür ein, dass Vorhaben der genannten Art mit einem Minimum an bürokratischem Aufwand geplant und umgesetzt werden können.
„Das Projekt TraVerNa ist zukunftsweisend in seinem Ansatz für die gemeinsame Erarbeitung von prozessualen Lösungsansätzen und geht den Weg von der Theorie in die Praxis. Die Region Neckar-Alb steht exemplarisch für die Herausforderungen der Energiewende für das Verteilnetz. Zusammen werden Schnittstellen im Netzausbauprozess aufgezeigt und erarbeitet, wie diese effizienter gestaltet werden können. Die Erkenntnisse werden in unserem gesamten Netzgebiet Strahlkraft haben.“ Dr. Martin Zimmerlin, Netze BW
Die Netze BW GmbH steht für eine sichere Versorgung in Baden-Württemberg und kundennahen Netzservice. Sie ist das größte Netzunternehmen für Strom, Gas und Wasser in Baden-Württemberg und eine Tochtergesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Als Verteilnetzbetreiber betreibt die Netze BW insgesamt knapp 100.000 Kilometer lange Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze für 2,37 Millionen Netzkund*innen im Land sowie das Gasverteilnetz für rund 240.000 Netzkund*innen.
„Der Netzausbau und der Ausbau der erneuerbaren Energien müssen Hand in Hand geplant und umgesetzt werden, um die Energiewende effizient umzusetzen. Wir freuen uns daher sehr über die Initiative TraVerNA, die alle notwendigen Kompetenzen bündelt, um dieses Ziel voranzutreiben. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an den Regionalverband Neckar-Alb und alle beteiligten Behörden und Institutionen für das Engagement in dieser Thematik.“ Bernd Jauch, TransnetBW.
TransnetBW. Die Kraft hinter der Kraft. Als Übertragungsnetzbetreiber sichern wir von TransnetBW die Stromversorgung von rund elf Millionen Menschen in Baden-Württemberg. Wir schaffen die Infrastruktur der Energiewende, indem wir das Stromnetz instandhalten, optimieren und bedarfsgerecht ausbauen. Unser Netz erstreckt sich über eine Fläche von 34.600 Quadratkilometern. Alle Akteure am Strommarkt können dieses Netz diskriminierungsfrei und zu marktgerechten Konditionen nutzen. Damit stellen wir die Energie für all die Energie zur Verfügung, die Baden-Württemberg ausmacht. Wir sind die Kraft hinter der Kraft.
„Dem lokalen Ausbau der erneuerbaren Energien, dem Aufbau von Speichern und der Anpassung der Netzinfrastruktur an die zukünftigen Herausforderungen kommt in den Kommunen die zentrale Rolle zu. Nur in enger Abstimmung, mit frühzeitiger Beteiligung und einer maximalen Transparenz kann es gemeinsam gelingen, die Akzeptanz vor Ort zu stärken und die Energiewende erfolgreich und zielgerichtet zu bewerkstelligen.“ Thomas Hölsch, Vorsitzender Kreisverband Landkreis Tübingen
Die Städte und Gemeinden sind die Umsetzungs- und Lösungsebene von politischen Zielen und Zusagen. Die Kommunen sind die Gestaltungsebene für die Zukunft. Die Kreisverbände des Gemeindetags als Interessenvertretung der Kommunen werden ihren Beitrag dazu leisten, dass mögliche Standorte mit hoher Akzeptanz vor Ort definiert, die Planung und Genehmigungsprozesse schnell durchlaufen werden.
„Aus unseren Erfahrungen in der Betreuung unserer Kommunen vor Ort, ist die Notwendigkeit einer möglichst raschen Energie- und Wärmewende hin zu einer Transformation des zentralen Energiemarktes bereits in den Köpfen der Bürger*innen, sowie den Gemeinderatsgremien angekommen. Aus diesem Grund stimmen auch viele Bürger*innen für den Bau von Erneuerbaren Energie-Erzeugungsanlagen direkt bei Ihnen auf der Gemarkung. Deshalb ist es unabdingbar möglichst rasch eine entsprechende Infrastruktur dafür zu schaffen.“ Dr. Uli F. Hasert, Geschäftsführung Klimaschutz Agentur im Landkreis Reutlingen gGmbH.
Die Klimaschutz Agentur im Landkreis Reutlingen gGmbH: Durch die Gesellschafterstruktur unserer gemeinnützigen GmbH (>85% aller Kreiskommunen, sowie Energieversorger, Kreishandwerkerschaft, Architektenkammer und Wohnungsbaugesellschaft) sieht sich die KSA-RT als „verlängerte Werkbank und interner Dienstleister“ unserer Gesellschafter und Kommunen im Landkreis Reutlingen. So versuchen wir tagtäglich als kleines schlagkräftiges und vielschichtig aufgestelltes Team mit unserem Know-how und unseren Netzwerkverbindungen den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Dies vor dem Hintergrund die Energie- und Wärmewende im Landkreis für alle gewinnbringend weiter voranzubringen.
„Energie aus vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen, ist letztendlich eine Frage der Sicherheit. Beschleunigte Infrastrukturinvestitionen für erneuerbare Energieprojekte auf kommunaler Ebene sind daher von übergeordneter Bedeutung, weil sie unmittelbar zur geopolitischen Resilienz beitragen.“ Daniel Bearzatto, Geschäftsführung Klimaschutzagentur Tübingen.
Als regionale Energie- und Klimaschutzagentur im Landkreis Tübingen stärken wir die lokale Verflechtung zwischen Energiequellen, Infrastrukturen sowie öffentlichen und privaten Akteuren, um eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung zu gewährleisten.
"Erneuerbare Energien und ein intelligentes, flexibles Netz sind entscheidend für die nachhaltige Versorgung und die wirtschaftliche Stärke der Region Neckar-Alb. Gerade weil die Region beim Ausbau erneuerbarer Kraftwerke und notwendiger Infrastruktur noch großes Potential hat, sehen wir darin auch eine beachtliche Chance: Wenn alle Beteiligten – von lokalen Akteuren bis zu Netzbetreibern – gemeinsam an einem Strang ziehen, können Projekte im Strom- und Wärmesektor zügig, effizient und netzdienlich umgesetzt werden. So schaffen wir gemeinsam eine sichere, unabhängige Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen." Linda Nagel, Geschäftsführung Energieagentur Zollernalb.
Die Energieagentur Zollernalb unterstützt Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und andere Institutionen bei der praktischen Umsetzung der Energiewende in der Region. Als neutraler und unabhängiger Ansprechpartner im Zollernalbkreis berät sie zu technischen Lösungen, Fördermöglichkeiten, Beteiligungsmodellen und Fragen der Akzeptanz. Sie fördert den Dialog zwischen allen relevanten Akteuren, um Planungen effizient zu gestalten und mögliche Hemmnisse frühzeitig zu lösen. Im Projekt TraVerNA bringt sie ihre Expertise ein, um die Koordination von Energieerzeugung und notwendigem Netzausbau gezielt zu unterstützen.
Bildquelle: Roland Beck
Von links nach rechts: Davide Licht (Bürgermeister Stadt Burladingen, Dr. Dirk Seidemann (Verbandsdirektor Regionalverband Neckar-Alb), Eugen Höschele (Verbandsvorsitzender Regionalverband Neckar-Alb), Christof Dold (Vorsitzender Kreisverband Landkreis Reutlingen), Thomas Hölsch (Vorsitzender Kreisverband Landkreis Tübingen), Linda Nagel (Geschäftsführerin Energieagentur Zollernalb), Klaus Tappeser (Regierungspräsident des Regierungsbezirks Tübingen), Oliver Schmid (Vorsitzender Kreisverband Landkreis Zollernalbkreis), Dr. Daniela Hüttig (Erste Landesbeamtin im Landkreis Tübingen), Günther-Martin Pauli (Landrat im Zollernalbkreis), Bernd Jauch (Leiter Technik & Projekte TransnetBW), Dr. Ulrich Fiedler (Landrat im Landkreis Reutlingen), Dr. Martin Zimmerlin (Teamleitung strategische Netzentwicklung Netze BW), Dr. Uli Hasert (Geschäftsführer Klimaschutzagentur Reutlingen).
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Andrea Schmitt
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